Woran erkennt man eine/n guten Somatic Experiencing (SE)® Therapeutin/en?

Die “Gegenwärtigkeit” des Therapeuten in Therapie und Beratung, aufmerksam im Hier und Jetzt.

Am Telefon fragen mich Klienten sehr oft, wie sie denn einen “guten” SE-Therapeuten erkennen können?
😉 Jedes Mal zögere ich erneut mit meiner Antwort.
Ich informiere über den Berufsverband Somatic Experiencing (SE)® Deutschland e.V. und gebe einen ersten Überblick.
www.somatic-experiencing.de

Wichtig ist die grundlegende Ausbildung des jeweiligen Therapeuten, diese sollte zum “Thema” passen. Es macht natürlich Sinn, sich nach einem Autounfall mit körperlichen Beschwerden immer an den eigenen Hausarzt, einen Orthopäden und an einen Physio- oder Ergotherapeuten zu wenden. Die Therapeuten sollten Erfahrung mit Schmerzklienten / Schleudertrauma haben und das nötige Fachwissen hierfür mitbringen. Weiterhin benötigt eine Verletzung mit starkem Aufprall immer Zeit und ausreichend Ruhe für Heilung, diese Auszeit fällt den Betroffenen meist sehr schwer.

Falls der Klient sich für Somatic Experiencing (SE)® als weiterführende Maßnahme entscheidet, findet man auf der Seite des SE Verbandes grundlegende Informationen zu SE und fachspezifische Therapeuten. Wichtig ist auch, dass die “Chemie stimmt”, dies zeigt sich bei einem ausführlichen Erstgespräch.

Für eine gute Begleitung mit SE ist die Haltung des Therapeuten in der Sitzung zu beachten, diese ist neutral, wachsam und präsent.
Was meine ich nun hiermit? SE ist ein körperorientierter Ansatz zur Heilung von Trauma und Stress und auch die eigene innere Haltung des begleitenden Therapeuten.

Das therapeutische, aufmerksame im Hier & Jetzt Sein hat eine stützende und stabilisierende Wirkung auf den Klienten. Präsent, neutral und für alle Möglichkeiten offen, kann der Klient darauf vertrauen, mit all seinen Facetten wahrgenommen zu werden.

Therapeutische Beziehung und Kontakt sind besser möglich, wenn der Klient sich in der Therapiesituation sicher fühlen kann. Eine neutrale Haltung des Therapeuten im gegenwärtigen Augenblick (physisch, emotional, kognitiv) ermöglicht dem Klienten die Konfrontation mit sich selbst, seinen verletzlichen Seiten und er kann sich mutig mit eigenen Themen und Fragen auseinandersetzen. Diese Erfahrung ist beruhigend, eigene innere Präsenz und Sicherheit kann entstehen.

Geerdet, stabil, neugierig und in Kontakt mit sich selbst hält der Therapeut den Raum für neue Erfahrungen.

Tool-Box des Therapeuten:

Social Engagement System & Therapeutische Präsenz
Durch Mimik, Gestik und Körperhaltung des Therapeuten werden beim Klienten Körperempfindungen hervorgerufen. Wichtig, den Klienten im therapeutischen Setting anzuschauen, zuzuhören, ihn wahrzunehmen und zu spüren. Ein Gefühl von relativer Sicherheit kann sich hierdurch für den Klienten entwickeln. Co-Regulation vermittelt Vertrauen und Halt für die belastenden Erfahrungen und deren Konfrontation in der Therapie.

Therapeutische Resonanz
ermöglicht Empfindungen des Klienten zu verfolgen und den Körper als Werkzeug zu verwenden.
Wichtig für den Therapeuten ist die Distanz zu eigenen Ängsten, den schrecklichen Erlebnissen des Klienten oder das Gefühl sich nicht vor den Emotionen und Empfindungen im Therapeutischen Setting schützen zu müssen.
Traumata haben Auswirkungen auf die Fähigkeit zu vertrauen, wichtig ist auch für den Betroffenen zu verstehen, dass die Gefahr nun wirklich vorüber ist.
Ein Therapeut sollte Hoffnung, Verständnis und neue Möglichkeiten vermitteln, gute Beziehungen entwickeln sich durch Engagement und gemeinsamen Einsatz.
Viele Einzelstunden mit Supervision und eigene SE Sitzungen stärken den SE Therapeuten für seine Arbeit. Sich selbst zu kennen und permanente Weiterbildung sind hierfür das wichtigste Fundament.

Psychoedukation
Ein Verständnis für die eigene Erkrankung/Verletzung kann helfen Stress abzubauen. Dies schafft Vertrauen, hilft einer gesunden Selbstfürsorge und vermittelt Zuversicht.
Der Therapeut sollte Verständnis fördern, dass vom Klienten nichts falsch gemacht wurde und erklären, wie der Körper in Akutsituationen sich mit seiner Physiologie verhält. Reaktionen und Verhalten sind immer individuell und kontextabhängig nach außergewöhnlich belastenden Lebensereignissen.
Traumatisierte Menschen sind oft nicht mehr fähig Mitgefühl zu spüren, der Therapeut hilft der wortlosen Stimme des eigenen Körpers zu lauschen und zu verstehen. Wut und Entsetzen erkunden ohne dabei überwältigt zu werden.
Das Trauma ist nicht in äußeren Ereignissen zu finden, nicht im Schmerz, wir bleiben in unseren Reaktionen auf verletzende Ereignisse stecken und bringen diese nicht vollständig zum Abschluss.
Trauma ist kein rein psychisches Problem, Trauma passiert zuerst und vor allem in Körper, die mentalen Zustände die ein Trauma begleitet sind sekundär. Der SE Therapeut hilft der Sprache der Körperempfindungen zu lauschen, ist zuverlässiger Weg-Begleiter, gibt Halt und Raum.

 

Du musst nicht
immer einen Plan haben.
Manchmal musst du nur
atmen, vertrauen, loslassen und
schauen was passiert.

 

Kontaktieren Sie mich gerne, um herauszufinden was Somatic Experiencing (SE)® für Sie tun kann.

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