We attract to ourselves

what we radiate out into the world.

Lama Ole Nydahl

 

 

Wahres Glück kommt von innen!

Nimm Dein Glück in die Hand!

 

Solche Sprüche hören sich für uns oft befremdlich an und wenn einem der Schlamassel gerade bis zum Hals steht, ist es nicht möglich, die reine Sicht zu halten und mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Dann passt eher: ein Unglück kommt selten allein oder so ähnlich?

Eine Klientin in der Klinik hatte wirklich alles verloren, ihr Kind, den Ehemann, ist zweimalig einer Tumorerkrankung von der Schippe gesprungen, bekam ALG II und konnte nur mit Mühe etwas günstiges zum Essen im Monat für sich zusammenkratzen. Sie hatte kurz vor dem Rehaaufenthalt noch eine Kündigung ihrer Wohnung erhalten und wusste wenn sie nach 5 Wochen wieder nach Hause kommt ist sie obdachlos.

Als sie in der Patientenrunde nach ein paar Tagen ihre aktuelle Situation nur nach mehrmaligem Nachfragen eines Mitpatienten erzählte, wurde es absolut still im Raum.  Schweigen, niemand wuste was zu sagen. Ich denke kein einziges Auge blieb trocken und alle waren sehr ergriffen.

Wie ging es mit Frau x weiter? Sie nützte die 5 Wochen Reha mit Verlängerung um ihr Leben zu regeln, genoss jeden Tag nichts kochen zu müssen, nahm am Sportprogramm teil, eine Mitpatientin schleppte sie zum Friseur und zum Nagelstudio und jeden Abend wurde sie von einem anderen Kollegen zur Pizza oder zum Eis eingeladen. Jeden Tag kam sie freudestrahlend zu einem anderen Therapeuten in die Therapie.

Am beeindruckendsten fand ich was in der Kleingruppe gesamt passiert war, diese Gruppe ging gemeinsam durch dick und dünn. Ein Möbelpacker im Bekanntenkreis räumte der Klientin die Wohnung, sie fand ein Zimmer bei einer älteren Frau in einem Haus mit Garten. Es rief der Berater der Arbeitsagentur an, am nächsten Tag wurde per Boten ein Strauss Blumen am Empfang der Klinik abgegeben und viele berührende und herzerwärmende Momente.

Zum Abschied bekam jeder Patient, das Küchenpersonal, die Pflegeabteilung, alle Ärzte und Therapeuten ein selbst gebasteltes Abschiedsgeschenk. Glücklich, dankbar, mit Vorfreude auf die kommende neue Lebenssituation hatte sie sich von uns allen verabschiedet.

Warum schreibe ich das hier? Ich möchte allen Mut machen, wenn auch nichts mehr exisitiert und alles auseinander bricht, es geht irgenwo und irgendwie hinter irgendeiner Ecke ganz sicher irgendwann mal weiter!

Unsere Aufgabe als Therapeutinnen in der Mind-Body-Medizin ist es nicht irgend etwas zu versprechen oder eine Lösung parat zu haben. Aussagen wie „Du schaffst das schon“ haben bei mir zum Beispiel immer genau das Gegenteilige bewirkt als ich platt wie eine Flunder am Boden lag und nicht mehr ein und aus wusste.

Wichtig ist, es irgendwie zu versuchen. Egal wie gross, wie schwer, wie schmerzhaft, wie viel Verzweiflung und Ohnmacht, Anstrengung und Hoffnungslosigkeit uns da entgegen treten oder überrollen.

Ausweichen, kurz orientieren, einen Überblick verschaffen und nach Möglichkeit und eigenen Kräften es irgendwie anpacken.

Der Glaube oder das Wissen an eine höhere Macht, Spiritualität, Eingebunden sein in ein Netzwerk aus Gleichgesinnten ist hilfreich.

Wenn das nicht exisitiert braucht es andere Strategien. Ich kann das aus eigener Erfahrung berichten. Soziale Isolation, Ausgrenzung weil man anders ist, zu spüren nicht dazu zu gehören macht einsam. Verzweiflung, Trauer und Hoffnungslosigkeit sind der ständige Begleiter. Der Mensch wird krank, physisch und psychisch. Menschen mit Traumafolgestörungen fühlen sich meist abgekapselt, unverbunden, nicht verstanden, isoliert und irgendwie anders.

Covid-19 Pandemie, geimpft vs. umgeimpft, Krieg, politische Haltung, Aussehen, nicht evangelisch, Tumorerkrankungen ohne eine kompetentes fachliches Netzwerk und ohne sozialen Rückhalt, kein finanzielles Polster oder längere Zeiten an der Armutsgrenze, alleinerziehend. Die Liste kann gerne vervollständigt werden.

Aus einem Überschuss im Leben heraus kann man leicht fröhlich sein und an Wunder glauben, nach sehr belastenden Ereignissen, begraben in einem Berg aus Problemen und Katastrophen fällt das schwer.

 

Trauma und Wunder

Was bedeutet das für mich persönlich?

 

WUNDER

Definition Wörterbuch: Aussergewöhnliches, den Naturgesetzen oder aller Erfahrung widersprechendes oder übernatürlichen Kräften zugeschriebenes Geschehen.

Ereignis, das Staunen erregt.

Etwas, was in seiner Art, durch sein Maß an Vollkommenheit das Gewohnte, Übliche so weit übertrifft, dass es grosse Bewunderung, großes Staunen erregt.

Die Wunder der Natur.

 

 

Im Tibetischen Buddhismus sind kleinere und grössere Wunder Dein treuer Begleiter.

Selbst durfte ich schon erleben, wie Zeit und Raum einfach gefühlt stehenblieben. Sonne, Mond und Regenbögen waren gleichzeitig am Himmel. Wo kurz vorher noch starker Regen war, zeigte sich plötzlich die Sonne.

Du stehst da und spürst hier geschieht etwas Aussergewöhnliches. Du merkst wie sich die Welt verändert, das Herz öffnet sich und der Geist wird ruhig.

 

 

 

Das Leben ist jeden Tag anders,

aber immer voller Wunder.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen wunder-volle Augenblicke.

Hören Sie auf Ihr Herz !

AusZeit und Achtsamkeit zeigen uns auch manchmal neue wunder-volle Wege.

Menü