Traumasensible Krisenintervention

 

Menschliche und fachliche Begleitung nach einem Unglück oder in Notfällen.

 

…im Einsatz und in den ersten Stunden während und nach dem Ereignis….. leisten operative PSNV-Kräfte psychische erste Hilfe!

Kriseninterventionsteam (KIT), Kriseninterventionsdienst (KID), Notfallseelsorger (NFS), Notfallnachsorgedienst (NND), Einsatzkräfte, Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz

…die ersten Tage nach dem Ereignis, innerhalb von Wochen und Monaten….leisten Fachkräfte aus dem psychosozialen Bereich psychosoziale Akuthilfe!

Klinikseelsorger, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Medizinisches Personal, Hausärzte, Erzieher, Bestatter, Traumaberater, Lehrer, stationäre oder ambulante Therapie

……Wochen, Monate und Jahre nach dem Ereignis…..die Betroffenen werden mit psychosozialen Hilfen unterstützt!

Traumazentrierte Beratung & Therapie, Selbsthilfegruppen, Rehabilitation, Klinik

 

Merkmale einer kompetenten Erstversorgung:
  • Fokus immer auf die aktuelle Situation
  • Professionelles Auftreten und strukturiertes Vorgehen
  • Für Sicherheit sorgen, Beruhigen, Entlasten
  • Aktive Beziehungsaufnahme und Kontakt halten
  • Stabilisieren
  • Re-/ Orientieren und Halt geben (physisch, psychisch, emotional, kognitiv)
  • Unterstützung aus dem eigenen sozialen Netzwerk fördern
  • Psychoedukation/Informationen zum Ereignis geben
  • Innere und äußere Ressourcen fördern, Selbstwirksamkeit fördern
  • Multiprofessionelle Zusammenarbeit & weiterführende Versorgung

Praktizieren Sie Selbstfürsorge!
Akzeptieren Sie eigene Grenzen!

 

 

 

 

Nach Naturkatastrophen, Unfällen, Terroranschlägen und Großschadensereignissen ist es wichtig, neben der körperlichen Grundversorgung/den Soforthilfemaßnahmen, der medizinischer Behandlung alle Betroffenen mit psychischer erster Hilfe zu versorgen. Kriseninterventionsteams und psychosoziale Notfallhelfer sind hierzu meist vor Ort.

Das Ziel der psychischen ersten Hilfe ist zu stabilisieren, eine Orientierung zum Ereignis zu geben, Belastungen zu reduzieren und gegenwärtige Bedürfnisse des Betroffenen wahrzunehmen und adaptives Verhalten zu fördern. Psychische erste Hilfe ist eine sehr wichtige präventive Maßnahme. Sie beugt Traumafolgestörungen und mögliche psychische und körperliche Erkrankungen vor.

Traumatische Ereignisse wirken auf die Menschen mit extremen Stress. Körper und Geist sind in höchster Alarmbereitschaft. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Atmung verändert sich, viele Muskelgruppen sind extrem angespannt. Jeder Betroffene reagiert unterschiedlich: schreiend, sprachlos, entsetzt, hyperaktiv – mit sehr viel motorischer Unruhe oder wie gelähmt, wie von der Welt abgeschottet. Extreme oder sehr lange anhaltende Belastungen führen dazu, dass die genannten Stressreaktionen anhalten. Als Folge erhöhen sich die Stresshormone und Bereiche des Gehirns arbeiten nicht mehr gut zusammen.

Deswegen ist eine sehr schnelle psychosoziale Unterstützung wichtig um posttraumatische Stress Symptome zu regulieren. Eine traumasensible Krisenintervention fördert die Regulierung im Autonomen Nervensystem, reduziert Stress und Angst und vermittelt Sicherheit.

 

Zentrales Nervensystem/ZNS – Gehirn und Rückenmark

Autonomes/Vegetatives Nervensystem/ANS – Hirnstamm, Hirnnerven, Rückenmark, den von dort ausgehenden Nerven (Spinalnerven) und dem enterischen/enteralen Nervensystem („Bauchgehirn“)

 

ANS activation

Das Autonome Nervensystem/ANS verteidigt uns im Notfall und bei Bedrohung. Es ist das unwillkürliche Stressmanagement. Grob gesagt dient das Sympathisches Nervensystem/SNS als Gas und das Parasympathische Nervensystem/PNS als Bremse. Bei zu überwältigenden Erfahrungen kann das System „abschalten“. Gas und Bremse sind dann gleichsam wirksam. Das ANS scant die Umgebung, erkennt Anzeichen von Gefahr und Lebensbedrohung im Körper oder aus der Umgebung.

Nervus vagus

Der Nervus vagus als „umherschweifender Nerv“ fördert unser physisches und psychisches Wohlbefinden.

Der N.Vagus/X.Hirnnerv hilft uns dabei Stress und Herausforderungen zu bewältigen, als Kranialnerv mit sensorischen und motorischen Bahnen besitzt dieser zwei Anteile. Der ventrale Ast orientiert sich Richtung Kopf, der dorsale Anteil Richtung Körper. Herz und Lunge werden von beiden Ästen unterstützt.

1.Ventro-vagaler Anteil des PNS — „Co-Regulation“ — Social Engagement System/SES

Gesundheit, Wachstum, Erholung, Fähigkeit zu Ruhen, Schlaf, Verdauung

Gefühle von Vertrauen, „ich bin in Sicherheit“

Zugewandtheit, Kommunikation und Beziehung

Hören, Riechen, Schmecken, Sehen

Zusammenarbeit mit Hirnnerven V, VII, IX und XI

Rhythmisches Zusammenziehen der Bronchiolen fördert den o2 Transport

Gefühl von Sicherheit  – feedback der Propriozeption/Eigenwahrnehmung

Fähigkeit zu ruhen, verbunden im hier und jetzt

Das social engagement system/System der sozialen Verbundenheit wird gefördert/gestärkt durch die mitfühlende offene Haltung des Beraters (angenehme Stimme, freundlicher Gesichtsausdruck, positive soziale Interaktion).

 

2.Dorso-vagaler Anteil des PNS — „Verschwinden“ bei Stress, „offline“ — Energie sparen

Organe: Magen, Leber, Pankreas, Milz, Dickdarm, Dünndarm, Gallenblase, Harnblase

Bei Gefahr reagiert dieser Anteil mit Erstarren „freeze“, Immobilität & Kollaps. Bei allen freilebenden Wildtieren dient das Reduzieren der Vitalfunktion, das Senken des Stoffwechsels zum Überleben.

Als Verteidigungsstrategie bei extremer Gefahr ist ein Anstieg der Aktivität im hinteren Vagus Ast erkennbar. Physiologisch entspricht das dem Schockzustand. In akuter Gefahr werden die Körperfunktionen auf ein Minimum herabgefahren. Schwitzen und Übelkeit als ein weiteres mögliches Symptom.

POTS-posturales orthostathisches Tachykardiesyndrom v.a. bei plötzlichem Lagewechsel

Schmerzreduktion bei physischen und psychischen Schmerzen.

Amnesien

Dissoziieren-Immobilisation unter Angst bei Trauma, Totstellreflex, shut down

 

3.Sympathisches Nervensystem/SNS — Stress als Verteidigungsstrategie

Stress ist der physiologische Zustand der durch die Aktivierung des SNS entsteht und Kampf und Fluchtreaktionen mobilisiert.

vermehrte Durchblutung der Organe und der Muskulatur, Metabolismus erhöht

Sinne geschärft — Fokus

Als Reaktion auf ein äusseres bedrohliches Ereignis oder einen inneren ängstlichen Zustand ruft das SNS gewaltige Muskelreaktionen hervor die aussergewöhnliche Leistungen ermöglichen.

steigende Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, Bronchien weit für eine Erleichterung der Atmung

Die Leber setzt Im Blut Zucker für eine schnelle Energiequelle frei.

Kampfreaktionen, verbale Aggression, Beleidigungen, passive Aggression, Widerstand, mutwilliges Zerstören

Weglaufen, soziale Isolation

Angst- und Panikattacken

Neurozeption —permanente Anpassung als Schutz —

Die drei Schaltkreise / Reaktionsmuster des autonomen Nervensystems sind hierarchisch organisiert.

 

 

 

 

 

Da die Nervensysteme verschiedener Menschen sich gegenseitig beeinflussen hilft der stabile Begleiter der Krisenintervention Personen nach einer traumatischen Erfahrung sich selbst regulieren zu können.

Trauma ist keine Störung. Trauma kann als nicht abgeschlossener neurobiologischer Prozess der ursprünglich dem Überleben dient gesehen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kontaktieren Sie mich gerne, um herauszufinden was Somatic Experiencing (SE)® für Sie tun kann.

 

 

 

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