Hintergrundwissen: Einsatz von Kriseninterventionsteams

Krisenintervention ist eine schnelle und akute Unterstützung. Sie ist körperliche und emotionale Erste Hilfe.

Welche Berufsgruppen arbeiten in der Krisenintervention?

Schritt 1

Im Einsatz und in den ersten Stunden während und nach dem Ereignis leisten operative PSNV-Kräfte psychische und körperliche erste Hilfe.

Welche Personen sind vor Ort?

  • Kriseninterventionsteam (KIT)
  • Kriseninterventionsdienst (KID)
  • Notfallseelsorger (NFS)
  • Notfallnachsorgedienst (NND)
  • Einsatzkräfte: Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz

Schritt 2

Die ersten Tage nach dem Ereignis, innerhalb von Wochen und Monaten, leisten Fachkräfte aus dem psychosozialen Bereich psychosoziale Akuthilfe

Welche Berufsgruppen sind involviert?

Klinikseelsorger, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Medizinisches Personal, Hausärzte, Erzieher, Bestatter, stationäre oder ambulante Therapien.

Schritt 3

Wochen, Monate und Jahre nach dem Ereignis. Die Betroffenen werden mit psychosozialen Hilfen unterstützt

Welche psychosozialen Angebote gibt es?

  • Traumazentrierte Beratung und Therapie
  • Selbsthilfegruppen
  • Psychosomatische Rehabilitation und Traumakliniken

Einsatz im Kriseninterventionsteam

Merkmale einer kompetenten Erstversorgung, was ist wichtig?

  • Fokus immer auf die aktuelle Situation
  • Professionelles Auftreten und strukturiertes Vorgehen
  • Für Sicherheit sorgen, Beruhigen, Entlasten
  • Aktive Beziehungsaufnahme und Kontakt halten
  • Stabilisieren
  • Re-/ Orientieren und Halt geben (physisch, emotional, kognitiv)
  • Unterstützung aus dem eigenen sozialen Netzwerk fördern
  • Psychoedukation/Informationen zum Ereignis geben
  • Innere und äußere Ressourcen fördern
  • Selbstwirksamkeit fördern
  • Multiprofessionelle Zusammenarbeit und weiterführende Versorgung

Nach Naturkatastrophen, Unfällen, Terroranschlägen und Großschadensereignissen ist es wichtig, neben den Soforthilfemaßnahmen alle Betroffenen mit psychischer erster Hilfe zu versorgen. Kriseninterventionsteams sind hierzu meist vor Ort.

Ziel der psychischen ersten Hilfe ist es, zu stabilisieren. Orientierung zum Ereignis zu geben, Belastungen zu reduzieren und gegenwärtige Bedürfnisse des Betroffenen wahrzunehmen. Adaptives Verhalten wird gefördert. Psychische Erste Hilfe ist eine sehr wichtige präventive Maßnahme.

Traumatische Ereignisse wirken auf die Menschen mit extremem Stress. Körper und Geist sind in höchster Alarmbereitschaft. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Atmung verändert sich. Muskelgruppen sind extrem angespannt. Jeder Betroffene reagiert unterschiedlich: schreiend, sprachlos oder entsetzt. Mit sehr viel motorischer Unruhe oder wie gelähmt, wie von der Welt abgeschottet. Extreme oder sehr lange anhaltende Belastungen führen dazu, dass die genannten Stressreaktionen anhalten. Als Folge erhöhen sich die Stresshormone und Bereiche des Gehirns arbeiten nicht mehr gut zusammen.
Deswegen ist eine sehr schnelle psychosoziale Unterstützung wichtig, um posttraumatischen Stress zu regulieren.

Eine traumasensible Krisenintervention fördert die Selbstregulation, gibt Orientierung und vermittelt Sicherheit.

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